Anna Luchnikova gewinnt nationalen Mathematikwettbewerb

Luchnikova-photo-2020Anna Luchnikova, Schülerin der TSMP, ist die Siegerin des diesjährigen nationalen Mathematikwettbewerbs. Somit ist sie erneut unter den 15 besten Schülern bundesweit.
Die Badische Zeitung berichtete hierüber am 27.02.2020.
 
Wir haben uns mit ihr daürber unterhalten:
 

Was war die erste Reaktion aus deinem Umfeld auf diesen Sieg?

Meine Eltern hatten sich vor allem sehr darüber gefreut, dass ich durch diesenSieg in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen wurde. Ich denke, dass ein Teil meines zukünftigen  Studiums auf jedem Fall in Deutschland stattfinden wird und ich es nutzen können werde.

Wie viel Zeit nimmt dieser Wettbewerb in Anspruch?

Ich beschäftige mich seit 4 Jahren sehr intensiv mit Mathematik. Ich habe mit dem  Landeswettbewerb Mathematik von Baden-Württemberg begonnen, da er einfacher ist als der Bundeswettbewerb. Alle Gewinner des Landeswettbewerbs bekommen die Möglichkeit, an einem einwöchigen mathematischen Seminar teilzunehmen, das für Anfänger sehr instruktiv ist, da es die notwendigen Grundlagen für die Lösung von olympischen mathematischen Problemen gibt. Außerdem nehme ich seit der 8. Klasse an dem von Animath  organisierten französischen olympischen mathematischen Training teil. All dies benötigt natürlich Zeit. Aber aufgrund der Tatsache, dass ich schwierige Aufgaben liebe, ist die Teilnahme an Animath und am Bundeswettbewerb mehr eine Freude als harte Arbeit, und ich merke nicht, wie viel Zeit dafür verwendet wird. Außerdem hat es mir erlaubt, wunderbare Menschen kennenzulernen, die ich sonst nie getroffen hätte.

Hast du schon Auswirkungen im Matheunterricht gespürt? 

Schulmathematikaufgaben könnenn im Vergleich zum Lösen von olympischen Aufgaben als furchtbar langweilig empfunden werden. Diese benötigen ungeheure  Konzentration und Schnelligkeit, aber weniger Gedankenprozesse. Schlimmer können nur Physik-Bac-Blanc-Aufgabensein. ; )

In Frankreich ist der Mathe-Zweig ja sehr populär, ist das in Russland genauso?

In osteuropäischen Ländern, einschließlich Russland, haben die dortigen Olympiaden eine lange Tradition, decken fast alle Schulkinder ab und sind oft der Hebel, der das gesamte Bildungssystem nach oben zieht. Eltern von Teilnehmern an internationalen mathematischen Wettbewerben aus osteuropäischen Ländern können Musiker, Friseure, Anwälte und Köche sein, während die Eltern französischer Teilnehmer ausschließlich Schul- oder Universitätsprofessoren sind. In diesem Bereich ist also Mathe sogar viel populärer als in Frankreich. Der Mathematik-Zweig wird dort aber weniger als ein Fahrstuhl zu einer erfolgreicher Karriere wahrgenommen, als es in Frankreich der Fall ist.
 
Was ist deine Botschaft an alle, die Mathe hassen? 
 
Es ist meiner Meinung nach  sehr wichtig, etwas zu finden, was man liebt,aber auch zum Teil seines professionellen Lebens machen kann. Das kann Mathe sein, aber auch etwas anderes. Hauptsache ist, man verbringt die Zeit mit Freude und ist motiviert, Herausforderungen anzunehmen.

 

Interview: Manuel Madey

 
 

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