Zeitzeugin Krystyna Budnicka zu Besuch

KrystynaBudnickaKrystyna Budnicka kam per Zoom „zu Besuch“ ins DFG und erzählte der Klasse 3e1 ihre persönliche Geschichte während der Zeit des Nationalsozialismus. Das Maximilian-Kolbe-Werk in Freiburg hat diesen sehr beeindruckenden Besuch ermöglicht, ein großer Dank gilt dabei vor allem Frau Konieczny. Der Vortrag von Frau Budnicka wurde simultan vom Polnischen ins Französische übersetzt.

 

Ihre Geschichte:

Krystyna Budnicka wurde am 8. Mai 1932 in Warschau als Hena Kuczer als achtes Kind einer strenggläubigen jüdischen Familie geboren. Sie hatte sechs Brüder und eine Schwester. Ihr Vater besaß eine kleine Schreinerwerkstatt. Bei Kriegsausbruch war Hena erst sieben Jahre alt. Das Haus in dem ihre Familie wohnte, befand sich in dem von den deutschen Besatzern errichteten Ghetto. Als das Ghetto verkleinert wurde, mussten Hena und ihre Familie mehrmals umziehen.

Im Juli 1942 wurden zwei ältere Brüder von Hena mit ihren Familien in das Vernichtungslager Treblinka abtransportiert und dort ermordet. Anfang 1943 versteckte sie sich mit ihren Eltern, ihren Geschwistern und einer Schwägerin in einem selbstgebauten unterirdischen Bunker im Ghetto. Dort überlebten sie den Aufstand im Ghetto. Als der Bunker Monate später entdeckt wurde, versuchten sie über einen Abwasserkanal auf die sogenannte "arische Seite" zu fliehen. Die meisten Angehörigen von Hena konnten sich jedoch nicht retten, sie starben nach und nach vor Hunger und Erschöpfung oder wurden von den Deutschen ermordet. Nur Hena und ihrer Schwägerin ist es gelungen, aus dem Ghetto zu fliehen und sich bei polnischen Familien zu verstecken. Wegen der drohenden Gefahren mussten sie mehrmals ihre Verstecke wechseln. Hena fand zuletzt Unterschlupf bei der Familie Budnicki.

Nachdem ihr Bruder Rafal im Januar 1944 von der Gestapo ermordet wurde, war sie die einzige, die von ihrer Familie am Leben geblieben war. Im Oktober 1944 wurde Hena von Nonnen in ein Waisenhaus unter den Namen Krystyna Budnicka aufgenommen.

Krystyna Budnicka machte nach dem Krieg Abitur, studierte Pädagogik an der Katholischen Universität in Lublin und arbeitete später als Sonderschullehrerin. Seit 1990 engagiert sie sich in der Vereinigung "Kinder des Holocaust". Krystyna Budnicka ist Ehrenbürgerin der Stadt Warschau.

(Text: Maxmilian Kolbe Werk)

Aus den vielen Briefen von SchülerInnen der 3e1 an Frau Budnicka:

Merci d’avoir témoigné pour nous, merci de nous l’avoir dit pour que cela ne se produise plus jamais. Rien qu’en entendant votre histoire et votre témoignage, j’en ai des frissons (…) Je comprends que c’est compliqué maintenant avec la guerre en Ukraine juste à côté de chez vous, en Pologne. Nous ne voulons plus jamais la guerre! C’est si important que vous continuez votre travail en tant que témoine mais n’oubliez pas de prendre soin de vous!

Que vous nous racontiez votre histoire m’a permis de mieux comprendre ce qui s’est passé. Ce fut un moment très émouvant et j’éspère qu’entendre des témoignages tels que le votre porrait éviter une guerre.

C’était très émouvant, vous avez parlé en détaillant tout, on arrivait donc à imaginer tout, même si on ne s’est jamais retrouvé dans une situation comme la vôtre. Nous n‘avons pas vu le temps passer, tellement nous étions absorbés par votre récit.

J’admire le courage et la détermination dont vous avez fait preuve tout au long de votre vie. Le partage de votre expérience est inoui, je suis très reconnaissante d’avoir pu l’entendre.

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