Deutsch-französische Integration in Klasse 6 – ein Beispiel aus dem Schuljahr 2015/2016

Veröffentlicht in Berichte 2015/16

 

DSC00587Das sechste Schuljahr steht für die Schülerinnen und Schüler ganz im Zeichen der deutsch-französischen Begegnung.
Nach fünf Jahren Grundschule beginnen nun auch die französischen Schüler ihre Laufbahn am DFG/LFA.

Die deutschen Schüler hatten in Klasse 5 ein Jahr Zeit, sich kennen zu lernen und als Klassengemeinschaft zusammenzuwachsen. Sie haben nach intensivem Französischunterricht (8 statt der üblichen 4 Wochenstunden) genug kommunikative Fähigkeiten, um nun gemeinsam mit den französischen Schülern in den Fächern Kunst, Musik und Sport unterrichtet zu werden. Jeder deutschen Klasse wird eine französische Partnerklasse zugeordnet: die Klasse 6a arbeitet mit der 6ème I, die Klasse 6b mit der Klasse 6me II. In diesem 6. Schuljahr lernen die Schüler die Partner und ihre Sprache kennen. Wie selbstverständlich lernen sie, sich auf die andere Sprache, Gewohnheit und Kultur einzustellen, Verständnis dafür zu entwickeln und den europäische Gedanken alltäglich zu leben.

Werden alle Schüler in Kunst, Musik und Sport gemeinsam unterrichtet?

Für den Unterricht in den integrierten Fächern werden die Schüler in Gruppen aus je 10 französischen und 10 deutschen Schülern eingeteilt, die für die weiteren Schuljahre gemeinsam lernen werden.

Gibt es auch andere integrative Angebote?

HDSC00546äufig wird vor den Herbstferien der Wandertag von den Partnerklassen gemeinsam geplant, z.B. als Stadtspiel, bei dem die Schüler in gemischten Gruppen deutsch- und französischsprachige Aufgaben lösen.

Die Klassenlehrer planen für das Schuljahr gemeinsame Aktivitäten, die ungezwungene Zusammentreffen ermöglichen. Dabei können die Schüler auch außerunterrichtliche Erfahrungen miteinander machen, wie beispielsweise eine Sommerolympiade, Präsentation von kurzen Theaterszenen, eine stimmungsvolle Fackelwanderung oder ein Klassenfest. Möglicherweise ergeben sich private Einladungen zu einem Schüler aus der Partnerklasse, die andere Einblicke in die Kultur des Partners bieten.

Auch an den Arbeitsgemeinschaften wie Chor, Orchester, Bigband, Kunst- oder Akrobatik-AG nehmen deutsche wie französische Schüler teil.

Der Höhepunkt des sechsten Schuljahres ist ein gemeinsamer fünftägiger Aufenthalt der Partnerklassen in Bellecin/Frankreich. Ein abwechslungsreiches erlebnispädagogisches Programm in binationalen Gruppen ermöglicht verbindende Begegnungen. (http://www.bellecin.com/)

Wie geht es weiter mit der Integration?

Die Schüler werden in den folgenden Jahrgangsstufen zunehmend gemischt unterrichtet, wie z.B. in Englisch ab Klasse 8. Andere Fächer, wie Geschichte, werden gezielt in der Partnersprache von einem französischen Lehrer unterrichtet. Dies erweitert die sprachlichen Kenntnisse und schult die interkulturelle Kompetenz der Schüler, die sie wie nebenbei erlernen. Beim Eintritt in die Oberstufe (Klasse 2nde) wird die „volle Integration“ erreicht. In der Oberstufe werden neue binationale Klassen gebildet, die bis auf Muttersprache und Partnersprache in allen Fächern gemeinsam unterrichtet werden. Die Unterrichtssprache in den einzelnen Fächern in der Oberstufe richtet sich nach der Zweigwahl der Schüler und der Muttersprache des Lehrers.

Was muss ein Schüler für das DFG/LFA mitbringen?

Neben der Gymnasialempfehlung brauchen die Schülerinnen und Schüler am DFG/LFA vor allem Neugierde, Offenheit und die Bereitschaft, sich intensiv auf eine andere Sprache, Kultur und die dazugehörigen Mitschüler und Lehrer einzulassen, um interkulturelle Erfahrungen zu machen. Dazu gehört auch der gute Wille der gesamten Familie, die Sichtweise des französischen Partners einzunehmen und nachzuvollziehen. Für interessierte Eltern werden vom Elternbeirat Französischkurse angeboten.

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