Stolpersteine

Veröffentlicht in Berichte 2016/17

1617Stolpersteine 1Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist.

„Das Projekt STOLPERSTEINE in FREIBURG will den Verfolgten des  Nazi-Terrors, die in dieser Stadt lebten, ihre Namen zurückgeben und an  ihr Schicksal erinnern. Die Opfer wurden von Mitmenschen gedemütigt,  gequält, zur Flucht getrieben, beraubt, verhaftet, deportiert und ermordet.“

Die Klasse 3e II hat im Rahmen der Ausstellung „Freiburg im Nationalsozialismus“ an einer Führung zum Thema Stolpersteine teilgenommen. Diese wurde von Marlis Meckel, die das Projekt in Freiburg ins Leben gerufen hat, durchgeführt.

Sie zeigte den Schülern einige der Freiburger Stolperscheine und erzählte die Schicksale und Geschichten, die sich hinter den Namen verbergen. Vorher mussten die Steine allerdings auf Hochglanz poliert werden…

Wir hörten zum Beispiel die Geschichte von Berthold Weil und Else Weil1617Stolpersteine 2 in der Salzstraße, die 1940 nach Gurs deportiert und 1942 in Auschwitz ermordet wurden.

Oder die von Kurt Adler, dessen Familie unter den Nazis die Existenzgrundlage entzogen wurde: Durch den Boykott jüdischer Geschäfte und eingeschränkte Lieferungen musste ihr Schuhaus Adler aufgegeben werden. 1940 wurde die Familie nach Gurs deportiert und Kurt Adler starb dort im Alter von 23 Jahren. Seiner Familie gelang die Flucht über Spanien nach Uruguay.

1617Stolpersteine 3In der Nähe des Münsters hatte der Jude Max Mayer einen Lederhandel. Er war kommunalpolitisch engagiert (Mitglied im Bürgerausschuss für die SPD), sah sich aber 1933 gezwungen seine Ämter niederzulegen. Nur zwei Jahre später wurde er zum Verkauf seiner Lederhandlung gezwungen. Am 9.9.1938, in der Reichspogromnacht wurde Max Mayer mit 136 anderen jüdischen Freiburgern in das KZ Dachau deportiert, von wo er nach mehreren Wochen, seelisch und körperlich am Ende, nach Freiburg zurückkehrte. Er floh mit seiner Frau in die USA, von wo er aber nach ihrem Tod wieder nach Freiburg zurückkehrte. Hier starb er 1962.

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