DFG-Schüler übersetzen Gedenkstätte

P1000323„Brücken über Schützengräben“ – so lautete ein Projekt mit dem sich 15 Schüler der damaligen 1ère im Juli 2015 auf den Weg ins Elsass machten.

Ihr Ziel: Die Inschriften einer Gedenkstätte zum 1. Weltkrieg ins Deutsche und ins Englische zu übersetzen; um so den über 20 000 ausländischen Besuchern des „Mémorial du linge“ das Verständnis der Kriegsvorgänge zu erleichtern. Diese Übersetzungsarbeit ist nun erfolgreich abgeschlossen und unser Ziel erreicht!

Vor über 100 Jahren haben sich Franzosen und Deutschen am Lingekopf (ebenso wie am bekannteren Hartmannsweilerkopf) blutige und sinnlose Kämpfe geliefert. Die Franzosen versuchten im Sommer 1915 (letztlich ergebnislos) über die Rückgewinnung der Vogesengipfel   in die Rheinebene vorzudringen und das Elsass zurückzuerobern. Tausende junger Deutscher und Franzosen kamen damals auf engstem Raum ums Leben.

Die Erinnerung an das grauenhafte Geschehen damals am Leben zu halten,DSCF0477 ist das Ziel der Betreiber der Gedenkstätte. Die meist einheimischen Freiwilligen aus der Gegend um Orbey rekonstruieren die Schützengräben von damals und betreiben ein kleines Museum.

Das Problem dabei: Nur Einheimische konnten die oft komplizierten Darstellungen der Kriegsvorgänge wirklich verstehen, nicht aber die vielen ausländischen Besucher am Lingekopf. So entstand die Übersetzungsidee der drei DFG- Lehrer Naomi Deyber, Magali und Frank Hack.

Mit 15 freiwilligen Schülern und Schülerinnen der damaligen 1ère- fuhren sie daher in den letzten Schultagen 2016 in die Vogesen.

Sie besichtigten zunächst die Gedenkstätte, fotografierten die Ausstellungsgegenstände und Inschriften. Anschließend machten sie sich in einer nahgelegenen ferme auberge am Lac blanc ans Übersetzen. Das war bei der komplexen Thematik nicht immer einfach- doch mit großem Einsatz und der Hilfe der drei Lehrkräfte war die Arbeit nach drei Tagen abgeschlossen.

Die Übersetzungen wurden dann durch Fachübersetzer geprüft – und dem Museum zugesandt. Die Museumsleitung ließ daraufhin im Winter 20157 Messingtafeln mit den Übersetzungen anfertigen und in diesem   in der Gedenkstätte anbringen.

Neugierig geworden, einmal selbst zu sehen, zu was unsere Schüler sprachlich in der Lage sind?

Dann besuchen Sie doch in den Herbstferien einfach einmal mit Ihrem Sohn/ Ihrer Tochter die Gedenkstätte oberhalb von Colmar, die von Anfang April bis zum 11. November täglich ab 10 Uhr geöffnet ist. Es lohnt sich! (www.linge1915.com/de, collet du linge, 68370 Orbey).

Abschließend ein großes Dankeschön an unseren Förderverein, der mit seiner großzügigen Spende das Projekt überhaupt erst ermöglicht hat! Merci!!!

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