Ein Blick in die Nachbarschaft

Essenstreff1Schüler der Seconde zu Besuch beim Freiburger Essenstreff und der Freiburger Tafel

Am 23. besuchten wir in unmittelbarer Nähe des DFGs erst den Freiburger Essenstreff und dann einen Tag später die Freiburger Tafel. Jeden Tag fahren wir an beiden Gebäuden vorbei, sehen Menschen auf Essen und Lebensmittel warten. Alles wird teuer, das spüren auch wir jeden Tag. Trotzdem sind wir oft wählerisch beim Einkauf, verschwenden Lebensmittel, werfen viel zu viel weg.

Wir wollten sehen, wie es eigentlich für Menschen in Freiburg aussieht, die wirklich wenig Geld haben und unter den wirtschaftlichen Bedingungen enorm leiden. Im Religionsunterricht haben wir uns in den letzten Stunden mit dem Thema auseinandergesetzt und wollten uns nun ein Bild davon machen.

Beim Freiburger Essentreff empfing uns Frau Schäfer, die hauptberuflich dort arbeitet. Es roch schon sehr lecker und die ersten Gäste warteten vor der Tür. Ein Essen kostet 2,50 Euro mit Getränk, ca. 170 warme Essen können jeden Tag ausgeteilt werden. Das Essen wird von einer Catering-Firma geliefert. Größtenteils setzt sich das Team aus Ehrenamtlichen, aber auch aus FSJlern und Praktikanten zusammen. Außerdem wird das Team verstärkt durch Menschen, die hier ihre Sozialstunden ableisten.

Essenstreff2Im Essenstreff selbst herrschte eine freundliche Atmosphäre, die Gäste können hier ihre oft einzige Mahlzeit am Tag in Ruhe zu sich nehmen. Viele der Gäste leben auf der Straße oder sind aus unterschiedlichen Gründen in die Armut gerutscht und auf Hilfe angewiesen.

Übrigens finanziert sich der Essenstreff über Spenden, man kann z.B dort Essensmarken kaufen und diese an Menschen in Not abgeben.

Der Tafelladen befindet sich gleich neben dem ZO, hier begrüßte uns Herr Auer und zeigte uns die Räumlichkeiten. Die Grundidee der Tafelbewegung war es ursprünglich, Lebensmittel zu retten. Man verband die Idee dann mit dem Gedanken, diese Lebensmittel an Menschen mit wenig Geld abzugeben. Im Freiburger Tafelladen arbeiten ca. 150-160 Ehrenamtliche, das Essen wird beim Großmarkt und vielen Discountern abgeholt. Es ist Ware, die im Supermarkt nicht mehr verkauft werden kann. In mühsamer Handarbeit werden Gemüse, Obst, Brot etc. sortiert und dann zu einem geringen Preis (z.B. eine Orange 5 Cent) abgegeben. Die Tafel kann für ca. 100 Einkäufe Ware ausgeben, aber dies variiert. Durch die Krisen der letzten Jahren ist die Tafel an ihre Grenzen gekommen und kann im Moment keine neuen Kunden aufnehmen. Übrigens wird die Ware, die bei der Tafel übrigbleibt, was jedoch nur manchmal der Fall ist, noch über Foodsharing geteilt.IMG 8555 b 1280x830

Insgesamt waren wir beeindruckt von dem Engagement und der Begeisterung der Ehrenamtlichen, die tagtäglich dafür sorgen, dass das Leben der Mitbürger auch in unserer Nachbarschaft etwas erträglicher wird.

 

Myriam Wolff und Schüler der Seconde

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